Frühlingshafte «Winter»-Exkursion an den Untersee

2 Eistaucher, Rothalstaucher und Ohrentaucher waren die Highlights — Fünf Mitglieder unseres Vereins starteten am 25. Februar 2024 zu einer Exkursion mit dem Ziel «Seetaucherstrecke» am Obersee. Spontan wurde umgebucht auf den Untersee . . .

Die Beobachtung von Seetauchern zählt immer wieder zu den ornithologischen Highlights im Winterhalbjahr, vor allem wenn die Sichtung bzw. Entdeckung von den seltenen Eistauchern gelingen sollte. Tatsächlich hielten sich schon den ganzen Winter 2023/24 hindurch bis zu 5 Eistaucher gleichzeitig am Bodensee auf. Die Chance einen zu Gesicht zu bekommen war deshalb gross. Nachdem in den Tagen zuvor 2-3 Eistaucher am Untersee/Zellersee gemeldet wurden, lag es auf der Hand das ursprüngliche Exkursionsziel «Obersee» zu Gunsten des Untersees aufzugeben.

Die Bedingungen waren optimal: Frühlingshaftes Wetter mit steigenden Temperaturen bis über 10 °C und Windstille. Der Zellersee am Treffpunkt Badeplatz Gundholzen auf der Höri präsentierte sich «spiegelglatt», einzig das Flimmern auf etwa 1 km Distanz erschwerte die Sicht. Mit Kleinspecht und Grünspecht gab es die ersten Beobachtungen zu notieren und in Ufernähe ein grosser Trupp Blässhühner sowie Kolbenenten und Schnatterenten. Die erhofften Eistaucher waren hingegen nicht zu sehen, weshalb der nächste Stopp in Hornstaad vereinbart wurde. Ein erster Blick zeigte eine grosse Ansammlung von Haubentauchern in Seemitte zu Berlingen TG hin und unweit konnte sogar ein Rothalstaucher ausgemacht werden. Ein sorgfältiges Absuchen des Horizonts vor der Insel Reichenau brachte dann die Entdeckung der 2 Eistaucher, die langsam und tauchend sich Richtung Zellersee bewegten. Daraufhin fuhr die Gruppe nochmals nach Gundholzen, in der Annahme, dass sich die beiden seltenen Gäste etwas näher zeigen sollten. Das war leider nicht der Fall.

Die nächsten Orte waren der Steg in Moos und der Markelfinger Winkel. An der Radolfzeller Aachmündung war es eher «ruhig». Ein grosser Tauchententrupp hielt sich knapp einsehbar im Schilfteich auf. Ein Kiebitztrupp flog über das Mündungsgebiet wie auch eine Gruppe Brachvögel. Auch im Markelfinger Winkel lagen eher wenige Wasservögel. Auffallend ein Trupp von rund 230 Schnatterenten. Dann, in einer Gruppe von Schwarzhalstauchern, war unverhofft ein Ohrentaucher zu sehen. Ein weiteres Highlight dieses Tages, das uns alle sehr erfreute.