Nachtexkursion bei Vollmond, Fledermaus, Wildschwein & Co.

Eine spannende Kurzwanderung entlang des Rebbergs und hinein in die nächtliche Tiefe des Waldes brachte dank Wärmebildsichtgerät einige seiner Bewohner nahe.

Fünf Mitglieder des Vereins und ein Gast beteiligten sich am 20. Juni 2024 zu der von Vorstandsmitglied Antonio Anta Brink organisierten Nachtexkursion in sein «Revier» bei Hallau. Bei bestem Sommerwetter und abendlichen Temperaturen von rund 25 °C traf sich die kleine Gruppe beim Parkplatz Obere Egg oberhalb Hallau. Die ursprünglich im Juni angesagte Exkursion fiel damals wegen dem schlechten Wetter ins Wasser. Jetzt waren alle gespannt, inwiefern Ende Juli das nächtliche Tierleben wahrgenommen werden konnte.

Exkursionsleiter Antonio Anta Brink wusste viel Interessantes zu berichten. Hier auf dem Weg von der "Oberen Egg" Richtung Rummelenhof.

Wunderbar präsentierte sich der über dem Hasenberg bei Wilchingen aufgehende «grosse» und rötliche Vollmond, während nach 21 Uhr noch wenige Vogelarten wie Grünspecht und Goldammer gehört bzw. gesehen wurden. Von oberhalb dringt Musik etwas störend in die Stille der Landschaft, während sich die Exkursionsgruppe westwärts Richtung Waldrand verschiebt. Gegen 22 Uhr hat sich die Nacht über den Tag gelegt und erste Fledermäuse jagen nach Insekten. Dank des von Antonio mitgebrachten Detektors wird die Art sofort als Zwergfledermaus erkannt. Später wird mit dem Detektor noch eine Weissrandfledermaus erkannt. Es entstehen angeregte Gespräche, die beim Eintritt in die langgezogene Waldschneise aber verstummten. Stille in der langsam in den Wald hineingehenden Gruppe war angezeigt, zumal Antonio mit seinem Nachtsichtgerät in kurzer Entfernung einen Dachs erkannte. Später konnte sogar eine Wildschein-Bache mit ihren 4-5 Frischlingen an einer Kirrung* ausgemacht und von allen durch die Nachtoptik bestaunt werden. Eine Teilnehmerin erkannte sogar eine vorbeifliegende unbekannte Eule. Zuvor wurde weiter oben kurz ein Waldkauz rufen gehört.
* Fachbegriff der Jagd.: Ein Ort, an dem geringe Mengen artgerechten Futters ausgebracht wird, um Wild anzulocken und zu bejagen.

Die nächtliche Wanderung bis Mitternacht war für einige Teilnehmer die erste dieser Art und für alle ein besonderes Erlebnis.

Still aber nicht unheimlich war es im Wald. Erstaunlich, wie nahe die Exkursionsgruppe an die am Wegrand fressenden Tiere herankommen konnten. Der Wind schien dafür günstig gewesen zu sein. Mit Reh und Rotfuchs konnten weitere typische Waldbewohner im Restlichtverstärker erkannt werden, ebenso die durch die Wärme sich stark hervorhebenden Strommasten. Die mitgeführten «Antibrumms» mussten sehr wenig eingesetzt werden. Stechmücken waren sozusagen nicht präsent. Gegen Mitternacht gab es eine von Antonio und seiner Frau Viola in einer Jagdhütte organisierten «Schlummertrunk» mit feinem Weisswein und Apérogebäck. Die Temperaturen lagen immer noch bei sehr angenehmen 23 °C und in der Runde wurde über dies und jenes diskutiert. Diese erste Vereinsexkursion bei Nacht fand einen schönen Ausklang.

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